Wissenschaftlicher Nachwuchs widmet sich der Kommunikation
Wie Wissenschaftskommunikation für die eigene Karriere genutzt werden kann, wie sie funktioniert und was zu beachten ist, waren zentrale Themen der WiN-Week.
Die diesjährige Woche des wissenschaftlichen Nachwuchses war ganz dem Thema „Wissenschaftskommunikation“ gewidmet. Neben Workshops zur persönlichen Weiterqualifizierung gaben Austausch- und Vernetzungsformate für alle Karrierestufen vielfach Gelegenheit, sich zu dem Thema fächerübergreifend zu informieren und inspirieren zu lassen. Die Themenwoche wurde von der Stabstelle Wissenschaftlicher Nachwuchs organisiert, die Qualifizierungs-, Unterstützungs- und Beratungsangebote für alle Karrierestufen von der Promotion bis zur Juniorprofessur anbietet.
Wissenschaftskommunikation umfasst alle Aspekte der Kommunikation wissenschaftlicher Arbeit und Ergebnisse, sowohl innerhalb der Wissenschaft als auch außerhalb, hin zur Öffentlichkeit. Welche Bedeutung der Wissenschaftskommunikation zukommt, wurde besonders auch während der Corona-Pandemie deutlich. Während dieser Zeit ist einmal mehr deutlich geworden, dass Wissenschaftskommunikation nicht nur zwischen Wissenschaftler*innen stattfindet, sondern wissenschaftliche Ergebnisse auch für die fachfremde Öffentlichkeit aufgearbeitet und über entsprechende Kanäle jenseits der wissenschaftlichen Publikation zur Verfügung gestellt werden müssen.
Höhepunkte der Woche
Vortrag und Podiumsdiskussion
In ihrem Einführungsvortrag zum Thema Wissenschaftskommunikation teilte Juniorprofessorin Laura König neben zahlreichen praktischen Informationen und Hinweisen auch ganz persönliche Einblicke, wie sich Wissenschaftskommunikation für die eigene Karriere und auch mögliche Forschungskooperationen nutzen lässt.In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden Erfolgsbeispiele, strukturelle Rahmenbedingungen und Anreizmechanismen für die Wissenschaftskommunikation diskutiert.
Prof. Sabine Kunst, Juniorprofessorin Laura König und Präsident Prof. Stefan Leible diskutierten unter Moderation von Dr. Mirjam Horn-Schott (Forschungsförderung) rege, wobei im Konsens überwiegend die Chancen und Potentiale von Wissenschaftskommunikation als sinnvolle Ergänzung der wissenschaftlichen Karriere hervorgehoben wurden.
Nachwuchswissenschaftler*innen wurden in besonderem Maße ermutigt, Neues auszuprobieren, um die eigene Forschung in die Öffentlichkeit zu tragen und hierfür das richtige Format für sich und die Forschungsergebnisse zu finden (Mehr dazu: https://www.wissenschaftskommunikation.de/formate/). Beschleunigt oder bremst Wissenschaftskommunikation nun die eigene Karriere? Das Fazit der Diskutant*innen fiel deutlich positiv aus, aber es brauche Durchhaltevermögen, Experimentierfreude und Unterstützung.
Abendveranstaltung
Im Rahmen der Abendveranstaltung wurden zudem die beiden Gewinnerinnen der Three Minute Thesis Competition (3MT) bekanntgegeben. Die 3MT ist ein akademischer Wettbewerb, der von der University of Queensland in Australien ins Leben gerufen wurde und mittlerweile weltweit durchgeführt wird. Bei diesem Wettbewerb treten Doktorand*innen gegeneinander an, indem sie ihr Forschungsthema und dessen Bedeutung in nur drei Minuten präsentieren.
Durch die enge Kooperation mit den Gateway Offices in Bordeaux, Melbourne und Shanghai war der erste 3MT-Wettbewerb der Universität Bayreuth für alle Promovierenden der kooperierenden Hochschulen offen. Die Jury (Prof. Matthias Baum, Prof. Laura König und Rona McGeoch), hat Tejashree Kangutkar von der La Trobe University in Melbourne mit ihrer Thesis zum Thema "Oral health of people who use illicit drugs" zur Gewinnerin gekürt. Beim Publikums-Voting konnte sich unter den fünf Finalist*innen Julia Plaß aus Bayreuth durchsetzen (Foto).
Gelebte Wissenschaftskommunikation an der UBT
In
sogenannten Spotlights teilten Kolleg*innen der UBT ihre persönlichen Erfahrungen
mit verschiedenen Plattformen und Kanälen, wie z.B. das Betreiben einer eigenen
Website mit Blog (Link: https://www.archivalgossip.com/),
die Videoproduktion für einen YouTube-Kanal (Link: https://www.youtube.com/channel/UCkHRWVx4JnCGJo1CRVSXTsw),
Stories für Instagram und TikTok für die Didaktik nutzen (Link: https://my.uni-bayreuth.de/cmlife/s/courses/Ly91YnRAY21jby9hcGkvY291cnNlcy8zMDM0NDA/description),
für einen SFB zu twittern (Link: https://twitter.com/SFB1357),
einen Podcast zu produzieren (Link: http://www.bayceer.uni-bayreuth.de/moorminuten/)
und in Online-Diskussionsrunden mit Interessiert*en in den Dialog zu treten (Link: https://bayklif.de/klimadiskurse/). Über die verschiedenen Disziplinen hinweg entstand ein fruchtbarer und kollegialer Austausch über das Verstehen und Adressieren der anvisierten Zielgruppe, genutzter Technik- und Software sowie Nutzen und Ertrag des jeweiligen Engagements mit dem ausgewählten Format. Die Spotlights konnten insbesondere WissKomm-Neulingen Hilfestellung zu den einzelnen Formaten und Kanälen geben sowie praktische Tipps und Tricks vermitteln.
WissKomm in der Drittmittel-Akquise
Die Stabsstelle Forschungsförderung widmete sich in ihrer Info Session „SciComm in Third-Party Funding“ den Angeboten und Anforderungen der Drittmittelgeber an Wissenschaftskommunikation. Neben den relevanten Mittelgebern und Förderlinien wurden hier auch niedrigschwellige Wettbewerbe für den wissenschaftlichen Nachwuchs vorgestellt.
Vernetzung und Austausch
Das Pop-Up WiNkubator Café fand in der RW Cafeteria statt und bot allen Teilnehmer*innen die Gelegenheit, sich zwischen den Veranstaltungen zu vernetzen sowie kompetente Ansprechpartner*innen der UBT kennenzulernen und deren Unterstützungsangebote für verschiedene Phasen in der Forschungskarriere zu nutzen. Den interessierten Teilnehmer*innen standen hierfür Vertreter*innen der Stabsstelle Forschungsförderung, des Schreibzentrums, der Universitätsbibliothek, des Fortbildungszentrums Hochschullehre (FBZHL) und der University of Bayreuth Graduate School zum persönlichen Gespräch zur Verfügung.
Forschung zum Anfassen
Die Promovierendenvertretung der University of Bayreuth Graduate School organisierte das ShowME-Event mit anschließendem Stammtisch, bei dem die Promovierenden Labore der Isotopen-Biogeochemie besichtigen konnten. Die beiden Doktorandinnen Anna Sauer und Franziska Zahn führten durch die Labore und erklärten ihre Forschung und die benötigten Geräte.Anschließend brachte die Chemiker Spaß Gesellschaft e.V. (https://www.csg.uni-bayreuth.de/de/index.html) zum Lachen und Staunen, bevor der Abend mit dem Promovierenden-Stammtisch ausklang.


