MOOC History and Economics geht in die zweite Runde
Knapp ein Jahr nachdem der Kurs „Immigration and Labour Markets in Economic History“ auf der Lernplattform edX online ging, startet der Kurs nun den zweiten Durchlauf.
Die Frage danach, wie Migration oder Flucht bestehende Arbeitsmärkte beeinflussen, ist auch heute noch für die Forschung relevant. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Ukraine-Krieg, der seit seinem Beginn bereits 3,9 Millionen Menschen in die Flucht gezwungen hat und, unter anderem, einschlägige Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte in den Zielregionen haben wird.
Mit Hilfe empirischer Daten wird im Kurs analysiert, welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Effekte sogenannte “Mass Migration Events”, also Ereignisse, bei denen große Gruppen von Menschen migrierten, mit sich brachten. Der Fokus liegt dabei auf Migration von, nach und innerhalb Europas und Nordamerikas. Beispiele sind das Zeitalter der Massenmigration von Europa nach Nordamerika im späten 19. Jahrhundert, Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg oder der Mariel Boat Lift, während dem 1980 etwa 125,000 Menschen aus Kuba in die USA flüchteten.
Die Verknüpfung von Wirtschaft und Geschichte als Forschungsfeld geschieht an der Uni Bayreuth am Lehrstuhl für Quantitative Wirtschaftsgeschichte mit Methoden der Statistik und Ökonometrie. Dort wird in unterschiedlichen Forschungsprogrammen unter anderem untersucht, welche Auswirkungen Zuwanderung auf die Arbeitsmärkte der Zielregionen hat, welche historischen Ursachen hinter regionalen Entwicklungsunterschieden stecken, oder wie sich aus historischer Sicht soziale Mobilität und Integration von Migrant*innen entwickelte. Die Forschung des Lehrstuhls zu den Folgen des Zustroms von Heimatvertriebenen nach Westdeutschland wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Der Leiter des Lehrstuhls, Prof. Sebastian Braun, steht im MOOC als Kursleiter vor der Kamera. Bevor er 2018 als Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth begann, forschte er unter anderem in Kopenhagen, London und Melbourne zu unterschiedlichen wirtschaftsgeschichtlichen Themen. Zu Prof. Brauns Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem ökonomische Auswirkungen von Zuwanderung und die Integration von Zuwanderern in historischer Perspektive. Außerdem beschäftigt er sich mit der Entwicklung der sozialen Mobilität im 19. und 20. Jahrhundert.
Als Leiter des MOOCs “Immigration and Labour Markets in Economic History" teilt Prof. Braun seine langjährige Expertise in insgesamt sechs Modulen mit den Lernenden. Innerhalb der Kapitel warten auf Kursteilnehmer*innen interaktive Videos mit einer Mischung aus Experteninput, eingebauten Quizzen und Möglichkeiten zum gegenseitigen Austausch.
Wer in der zweiten Kursrunde dabei sein will, kann sich unter diesem Link für den kostenlosen MOOC einschreiben.
