Vernetzung der queeren Studierenden im Mittelpunkt
Der AK Queer existiert seit dem WS 2013/14 mit dem Ziel, Bayreuther Studierenden dauerhaft die Möglichkeit zu geben, sich mit queeren Themen auseinanderzusetzen.
Bei der letzten "Frag ein Klischee"-Veranstaltung war das Glashaus sehr gut besucht.
Finn Zajewski
Den ersten Kontakt mit dem AK Queer haben die meisten der Mitglieder über den Stammtisch. „Das ist ein ganz offenes Konzept“, erklärt Lena Schumann, die für den Stammtisch verantwortlich ist. Der Stammtisch soll ein sicherer Ort für queere Menschen sein, sagt sie. Deshalb gebe es auch keine Vorstellungsrunde oder ähnliches, es gehe eher darum, sich mit anderen queeren Menschen ungezwungen auszutauschen. Das Treffen ist locker, in der Regel ohne Anmeldung oder dass man sich einbringen muss.
Der AK Queer hingegen ist aufgrund der Tatsache, dass es ein Arbeitskreis des Studierendenparlaments ist, an einige Richtlinien gebunden. Dazu zählt zum Beispiel, dass er eine Organisationsstruktur haben muss. Seit 2013 gibt es in Bayreuth den AK Queer, der seither auch schon verschiedene Projekte umgesetzt hat.
Finn Zajewski ist seit 2016 im AK Queer aktiv. Zajewski betont: „Unsere Hauptaufgabe ist die Vernetzung von queeren Studierenden.“ Dabei wolle man als direkte Verbindung zum Studierendenparlament auch immer wieder Anträge einbringen, die den queeren Studierenden zu Hilfe kommen. Besonders stolz ist der AK Queer zum Beispiel darauf, dass gemeinsam mit der Stabstelle Chancengleichheit die vorgezogene Namensänderung durchgesetzt werden konnte.
Ein weiteres Projekt, das der AK Queer angestoßen hat, sind Unisex-Toiletten. Aktuell gibt es eine solche im RW I. „Wir würden uns schon wünschen, dass in jedem Gebäude wenigstens eine Unisex-Toilette ist“, sagt Zajewski. Das Thema sei aber widererwarten auch bei der Studierendenschaft nicht durchgängig auf Zustimmung gestoßen. „Manche haben gefragt, ob wir denn keine wichtigeren Probleme hätten“, erinnert sich Schumann zurück.
Aber auch Aktionen bei der Campus Kulturwoche oder Veranstaltungen im Glashaus gehören zum Arbeitsfeld des AK Queer. „Frag ein Klischee“ ist eine Veranstaltungsreihe, die vor der Pandemie begonnen wurde und die möglichst bald fortgesetzt werden soll. „Dabei sitzen auf der Bühne verschiedene Gäste, die ein Klischee erfüllen“, erklärt Schumann. Dann können aus dem Publikum Fragen gestellt werden, die man sich sonst vielleicht nicht traue zu stellen. „Das ist natürlich auch ein Stückweit Aufklärungsarbeit“, betont Zajewski. Bei der letzten Veranstaltung seien auch viele nicht-queere Personen im Glashaus dabei gewesen.
Sobald es wieder gehe, wolle man zudem wieder eine Queerparty veranstalten. Außerdem ist ein Workshop für Lehramtsstudierende geplant, bei dem die angehenden Lehrkräfte für das Thema Queerness sensibilisiert werden sollen. Schließlich steht auch noch ein Speeddating auf dem Plan. Das war bereits beim letzten Mal auf viel Interesse gestoßen – auch, weil es kein rein queeres Speeddating ist.
Nun steht aber erstmal ein Personalwechsel im AK Queer an. „Projekte entstehen nur, wenn sie jemand in die Hand nimmt“, sagt Zajewski. „Alle, die sich einbringen möchten, sind herzlich willkommen.“

