Ausstellung im Historischen Museum Bayreuth Bild: Benedikt M. Ertl

Geschichte ist en vogue!

Dass Geschichte mehr als nur ein „verstaubtes“ Schulfach oder universitäre Forschung im Elfenbeinturm sein kann, zeigt das anhaltende öffentliche Interesse an historischen Themen, welches sich mitunter an der wachsenden Fülle an Podcast-Formaten oder den zahlreichen Geschichtsdokumentationen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowie auf den privaten Streaming-Portalen Netflix oder Disney+ zeigt. Geschichtsvermittlung passiert zudem in anderen Bereichen wie in Museen und Schulen und erreicht auch auf diesem Weg eine breite Öffentlichkeit.

Wissenstransfer

Mit dem neuen Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz (BayHIG) 2023 rückt der Technologie- und Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Gesellschaft stärker in den Fokus. Aber nicht erst mit dem Gesetz von 2023 zählt der Technologie- und Wissenstransfer zu den Kernaufgaben an den bayerischen Universitäten, vielmehr begleitet der Transfer die Forschungs- und Lehrtätigkeit an den Universitäten zum Teil schon deutlich länger. So gehört auch der Wissenstransfer zu den Schwerpunktthemen in der Lehrtätigkeit bei den Historikerinnen und Historikern der Universität Bayreuth und wird insbesondere vom Institut für Fränkische Landesgeschichte seit Jahren aktiv betrieben. Durch Lehrveranstaltungen und gemeinsame Projekte sollen den Studierenden der Geschichte die Kompetenzen vermittelt werden, mit gesellschaftlichen Akteuren wie Museen, Medieninstitutionen oder Bildungseinrichtungen in Interaktion treten zu können und zudem neueste Forschungsergebnisse für außeruniversitäre Akteure adäquat aufzubereiten.

Studierende recherchierten für die Radiosendung “radioWissen” auf Bayern 2, Screenshot: Homepage Bayerischer Rundfunk.

Stundentische Projekte

Mit Übungen und Projektkursen – die in das Curriculum integriert sind – befassen sich die Studierenden gemeinsam mit Dozierenden und externen Projektpartnern wie beispielsweise dem Bayerischen Rundfunk, dem Staatsarchiv Bamberg, der Bayerischen Museumsakademie oder dem Historischen Museum Bayreuth mit der Herausforderung, historische Themen für unterschiedliche Zielgruppen verständlich und Informativ aufzuarbeiten. In Ausstellungsprojekten wie „Die Geschichte der Thurnauer Schuhfabrik“ oder „Von der Trutzburg zum Museum“ können Studierende aktuelle historische Forschungsergebnisse anschaulich einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und somit neben wertvollen Praxiserfahrungen auch das Verständnis für die eigene Geschichte und für das Universitätsfach Geschichte in der Bevölkerung nachhaltig fördern.

Das erste studentischen Ausstellungsprojekte am Institut für Fränkische Landesgeschichte (IFLG) begeisterte 2018 die Thurnauer und weckte das Interesse an studentischen Projekten, Bild: IFLG.

Masterstudiengang Geschichte in Wissenschaft und Praxis

Seit dem Wintersemester 2019/20 wird an der Universität Bayreuth der praxisorientierte Masterstudiengang „Geschichte in Wissenschaft und Praxis“ angeboten. Der Studiengang zielt darauf ab, den Studierenden des Masterstudienganges die nötigen Kompetenzen zu vermitteln, um historische Inhalte sowohl im akademischen Umfeld als auch vor einem breiteren Publikum fundiert und erfolgreich zu präsentieren und geschichtswissenschaftliche Kompetenz in unterschiedlichen Kontexten anwenden zu können. Gerade durch die Verwirklichung von eigenen Projekten sollen die Studierenden Fähigkeiten im Projektmanagement erwerben und werden durch die Projektarbeit zugleich auf potentielle Arbeitsbereiche nach dem Studium vorbereitet.

Präsentation von Forschungsergebnissen zur ehemaligen Thurnauer Schuhfabrik 2022 in einer Pop-Up-Ausstellung auf Schloss Thurnau, Bild: Benedikt M. Ertl.

Auf diese Weise konnten durch die Zusammenarbeit von Studierenden, Dozenten und außeruniversitären Partnern bereits zahlreiche Projekte aus den Bereichen „Museum und Ausstellung“, „Archiv und Bibliothek“, „Journalismus“, „Geschichte und Öffentlichkeitsarbeit“ und „Digitale Öffentlichkeit“ in den letzten Jahren erfolgreich umgesetzt werden. Aktuell kann im Töpfermuseum Thurnau die studentische Ausstellung „Glamour – Glanz – Skandale? Die Thurnauer Feiergesellschaft ,Rote Hand‘“ besichtigt werden.

Der Masterstudiengang „Geschichte in Wissenschaft und Praxis“ hat eine Ausstellung zur Feiergesellschaft „Rote Hand“ in Thurnau konzipiert, Bild: Tom Zimmermann.

Benedikt M. Ertl

Benedikt Martin Ertl, M.A.Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Fränkische Landesgeschichte

Tel. +49 (0)9228/99605-35
E-Mail: benedikt.ertl@uni-bayreuth.de
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